1. Fachtag Kinderschutz Duisburg

„Handeln bevor es zu spät ist“

„Dieses Ziel treibt alle an, die von verschiedensten Seiten wichtige Beiträge zum Kinderschutz leisten wollen.“

Mit 3 Vereinsmitgliedern haben wir diese 1. Fachtagung in Duisburg besucht. Der Verein RISKID und die Helios Klinik, Duisburg waren die Veranstalter dieser hoch interessanten Tagung mit exzellenten Referenten. Das wissenschaftlich interdisziplinäre Programm hat bewusst Fachkräfte aus verschiedensten Bereichen wie der Kinder-und Jugendhilfe, des Gesundheits- und Bildungswesens, der Justiz und der Polizei zusammenbringen können.

„ Denn öffentliche Aufmerksamkeit erlangen meist nur die spektakulären Fälle. Die leiseren, nicht unmittelbar lebensbedrohlichen Kindermisshandlungen und -vernachlässigungen geraten da schnell ins Hintertreffen. Dabei haben auch sie schwerwiegende und langfristige Folgen für die Kinder.“

 

Dies waren die Themen über die berichtet und gemeinsam diskutiert wurde.

Ein Höhepunkt war die Verleihung des  Gerd-Unterberg-Preises an Frau Prof. Dr. Kathinka Beckmann, Sozialwissenschaftlerin an der Hochschule Koblenz und lange Befürworterin und Unterstützerin des Projekts  RIKSID. In einem  hochinteressanten und fundierten Fachvortrag stellte sie die strukturellen Dimensionen des Kinderschutzes dar. Hier nur einige wenige Auszüge:

„Es gibt 11 Mio. Kinder in Deutschland und der Kinderschutz hat noch lange nicht das erreicht was nötig ist…!“

„Für ca. 1 Mio. gemeldete Kinderfälle im Jahr stehen 13.000 Mitarbeiter im Jugendamt zur Verfügung…!“  Das Grundproblem liegt in der Struktur der Finanzierung.

Die Forderung an die Politik  lautet:  Es müssen mind. 3000 Stellen mehr in den Jugendämtern geschaffen werden, notwendig wären 16.000, dies ist leider nicht finanzierbar. Die Idee wäre, den Solidaritätsbeitrag in den Kinderschutz zu investieren. Des Weiteren wäre eine dem Jugendamt übergeordnete Stelle notwendig, (z.B. Ombudsstelle) ähnlich einer Ärztekammer, die den Ärzten übergeordnet ist.

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